Neulich kam an dieser Stelle ein Hinweis auf die Diskussion zu „Verbietet das Bauen“ bei der Interessengemeinschaft Bauernhaus IGB . Dazu war online ein Gespräch zu lesen, und jetzt erschien es gedruckt in der IG-Zeitschrift Holznagel in der aktuellen Ausgabe. Wenn man durch diese blättert, fallen gleich mehrfach Themen auf, die ähnlich auch hier stehen könnten: Ein Betrag zum drohenden Abriss der Neuen Mensa Dresden, einem Bau der Ost-Moderne von 1978. Womöglich wird sie nun doch saniert, wenn man dem neusten Stand glauben mag wie er sich in der Tagespresse hier darstellt.
Abriss in Mönchengladbach
A propos Abriss ein Nachtrag: Vor kurzem erschienen hier Centerbilder der Expo Real, darunter einige des Shopping-Centers Minto in Mönchengladbach. Nun fiel mir an anderer Stelle auf, das dieses Center am Ort des ehemaligen Schauspielhauses Mönchengladbach gebaut wird, das deswegen 2012 abgerissen wurde. Es stand lange leer und diente verschiedenen Nutzern, während das gemeinsame Theater Krefeld und Mönchengladbach die Bühne im Ortsteil Rheydt nutzt. Den Abbruch kann man auch in diesem traurigen Film ansehen.
Ein weiterer Beitrag im Holznagel-Magazin bespricht das Buch „Leerstände – Der Übertritt“: Lenore Lobeck und Juliane Adler fuhren von 1984 bis 1991 in verschiedene Altstädte der DDR und dokumentierten schützenswerte Ensembles – und ihren Verfall. Das Buch dazu erhält man auch direkt beim Verlag.
Umbau in Berlin
Zum Schluss sei noch eine positive Nachricht nachgereicht: Im Herbst gab es ausnahmsweise mal nicht Schlagzeilen dazu, wieviele zigtausend Wohnungen angeblich in Berlin neu gebaut werden müssten, sondern eine Meldung dazu, wie es auch anders gehen könnte. Die Fraktion der Grünen in Berliner Abgeordnetenhaus stellte dabei eine Studie gemeinsam mit open Berlin vor, derzufolge 80.000 Wohnungen in Berlin durch Umbau geschaffen werden könnten! Am Beispiel des Bezirks Neukölln untersuchten sie Grundstück für Grundstück, wo es
Raumreserven gibt – ausbaubare Dachgeschosse, Leerstände, aufstockbare Flachbauten. Bei letzterem Punkt kann man zwar geteilter Ansicht sein, denn wenn jeder Flachbau durch einen Achtgeschosser ersetzt wird, dann würde es hier und da recht dunkel dahinter. Aber entscheidend ist der detaillierte Nachweis in dieser Studie, dass es durch verschiedene Spielarten des Umbaus erhebliche Reserven für zusätzliche Wohnungen gibt – ganz ohne Neubau.
Zur Teekasse des Autors geht es hier. Danke!