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Von Bauscham und Bauverbot: n-tv.de, Focus und Hamburger Abendblatt

Artikelbild Hamburger Abendblatt

Artikel zum Bauverbot und den Alternativen am 7. Oktober im Hamburger Abendblatt. Wie fanden das die Leser? Siehe weiteres Bild am Ende des Blogbeitrags.

Enorme Reaktionen gab es auf die Erfindung des Begriffs #Bauscham, mit vielen Mails, Tweets, Kommentaren auf dem Blog und auf Facebook sowie mit Presseberichten. Mich hatte es ja nur gewundert, dass neben Flugscham und SUV-Scham noch nie jemand von Bauscham gesprochen hatte, wo doch das Bauen zweifellos ein großes Gewicht hat bei klimazerstörenden Treibhausgasen, und es hat mich dann überrascht, mit dem Blogtext solche Resonanz zu erzielen. Die lag meiner Einschätzung nach zum Teil daran, dass Bauscham ein moralischer Begriff ist, auf den manche emotional reagieren. Nicht zuletzt ereiferten sich viele, die generell den Klimaschutz ablehnen und Bauscham daher als neuen Höhepunkt einer Klimahysterie deuteten. Die dementsprechend teilweise nicht besonders feinfühligen Kommentare erspare ich Ihnen und Euch, und gebe auch nicht die Links zu den weit rechts stehenden Onlinemedien und Videoblogs, die sich derart empörten (man findet sie leicht) – vor allem, weil die quasi nur die Inhalte der Presseberichte von n-tv.de und anderen wiedergaben oder teilweise vorgelesen haben, um dann ein, zwei abfällige oder aufgeregte Kommentare hinzuzufügen. Es lohnt also vor allem, den Bericht von Max Borowski auf n-tv.de zu lesen.

Üble Nachrede auf Focus.de

Ablehnend sind auch die Reaktionen mancher Marktliberalen; so Weiterlesen

Einmal Bauwut gestoppt, vielmals Bauwut gestartet: Zum Öjendorfer Park und zur Baurechts-Novelle

Foto Straße Haferblöcken

Nach der kleinen Straße „Haferblöcken“ wird auch das Baugebiet benannt, das östlich der bisherigen Wohnbauten am Öjendorfer Park entstehen soll – auf den Wiesen im Hintergrund, hier im Winterschnee.

Beginnen wir mit der aktuellen Geschichte, die vorerst gut endet: Vom Öjendorfer Park in Hamburg berichtet das erste Kapitel des Buches zur Willkommensstadt, denn dort planten Politiker aus Land und Bezirk, im Landschaftsschutzgebiet zu bauen – über den Umweg der geänderten Baugesetze für Flüchtlingsunterkünfte. Nun ist es nicht einfach für die Bürger, sich dagegen zu wehren, ohne in die Ecke jener gestellt zu werden, die generell gegen Flüchtlinge sind. Darum schildert das Buch den Zwiespalt, in dem die Hamburger sich befinden, und erzählt, wie sich gleich ein Dutzend Bürgerinitiativen in verschiedenen Stadtvierteln gründeten, meist unter Doppelbezeichnungen wie im Untertitel „Für Integration – gegen die Bebauung des Öjendorfer Parks“ der BI „natürlich mittendrin“. Übrigens habe ich mich in der Recherche für das Willkommensstadt-Buch mit Vertretern dieser und einer zweiten Bürgerinitiative am Öjendorfer Park getroffen, weil auch ich misstrauisch war und verschiedene Presseberichte gelesen hatte. Mein persönlicher Eindruck in diesen Gesprächen war, dass zumindest diese Anwohner abgewogen urteilen und sich tatsächlich für Integration, aber gegen Neubau im Park wenden. Nun zum Aktuellen: Noch bevor die Rechtslage endgültig geklärt ist, ging es vor kurzem los, Bagger fuhren und Bäume wurden gefällt, wie Weiterlesen

Die Elbphilharmonie und andere aktuelle Kostenexplosionen

Elbphilharmonie am Hafen

„Die Elbphilharmonie sollte das Land Hamburg ursprünglich 77 Millionen Euro kosten, nun werden es ungefähr 789 Millionen; der Flughafen Berlin-Brandenburg dürfte am Ende bei fünf Milliarden Euro landen, vielleicht auch bei sechs, sieben oder acht.“ Mit diesem Satz beginnt das Buch „Verbietet das Bauen!“, und die Eröffnung der Elbphilharmonie am 11.01.2017 bietet den Anlass nachzuschauen, wie sich die Kosten der teuersten aktuellen Bauprojekte Deutschlands seit Erscheinen der Erstauflage im August 2015 verändert haben (alle Angaben ohne Gewähr nach öffentlich zugänglichen Quellen). Von den sechs Projekten, die auf Seite 14 des Buches stehen, haben sich inzwischen bei vieren die Kosten erhöht: Weiterlesen

Gegen Bauwut in Hamburg: Volksentscheid für Integration ohne Neubau

Tempelhofer Feld

Über 700.000 Berliner stimmten dafür, dass auf dem Tempelhofer Feld nicht gebaut werden darf. Ist das nun nicht mehr so wichtig, weil Flüchtlinge untergebracht werden müssen? Mehr dazu im Text.

Ein Text nicht nur aus Anlass der Buchvorstellung in Hamburg am 15.02. (siehe unten).

Einen Text über Bauen oder Nichtbauen in Hamburg mit einem Foto vom Tempelhofer Feld zu bebildern, ist kein Irrtum: Hier wie dort geht es derzeit darum, ob jetzt angesichts des Zuzugs der Flüchtlinge schnell und billig gebaut werden soll – und zwar überall, sogar in Landschaftsschutzgebieten in Hamburg und auf dem Tempelhofer Feld in Berlin. Dort hatte ein Bürgerentscheid dafür gesorgt, dass es als Freiraum erhalten bleibt, wie auf diesem Blog in vielen Beiträgen geschildert und auch im Buch „Verbietet das Bauen!“ thematisiert. Nun aber plant der Berliner Senat mehr und mehr Bauten für Flüchtlinge am Rande des Feldes, Provisorien, so heißt es; doch es bleibt die Befürchtung, dass mancher Politiker diese Gelegenheit nutzen möchte, die Niederlage der Neubau-Lobby beim Volksentscheid auszuhebeln. Nach Protesten wurden die Pläne geändert, aber trotzdem lässt das, was dort nun geplant ist, um die Chancen von Integration fürchten: bis zu 7.000 Flüchtlinge sollen auf dem Gelände unterkommen, wie etwa der Tagesspiegel berichtet.

Es ist genau diese Sorge, dass Integration scheitert, wenn tausende Flüchtlinge in eigens dafür errichteten Bauten untergebracht werden, die nun in Hamburg zu einem Volksentscheid führen wird. Gleich sieben Weiterlesen

Bauwut in Hamburg: Roter Stein und grüne Wiese

Elbphilharmonie Hamburg

Ein Text aus Anlass von zwei Veranstaltungen in Hamburg am 19.01. und 15.02. (siehe unten).

Man kann auch Gutes an Hamburgs Neubauten finden. Man kann sich zum Beispiel darüber freuen, dass ein renommiertes Architekturbüro eine neue Philharmonie entworfen hat, die schon Jahre vor ihrer Eröffnung zum neuen Wahrzeichen der Stadt wurde. Und man kann die handstreichartige Übernahme großer Flächen an der Elbe durch die Stadt bewundern, auf denen nun die HafenCity entsteht. Und dort gibt es einige architektonisch gelungene Bauten, in einer gewissen Mischung von Arbeiten, Einkaufen und Wohnen, und so kommt der Autor Til Briegleb in der Süddeutschen Zeitung zum Urteil, die HafenCity sei „eine urbane Erfolgsgeschichte – jedenfalls im Vergleich zu den allermeisten Stadterweiterungen aktuell in Deutschland.“ So gesehen hat er leider Recht: Anderswo ist es noch schlimmer, es entstehen „Klötzchensammlungen“ und „einfallslos gestaltete Schlafstädte“, wie Briegleb schreibt. Aber das macht die HafenCity noch lange nicht zum Vorbild, sondern sie bleibt Weiterlesen

Mega-Center in der HafenCity

Überseequartier Hamburg Nordseite

2010 fertiggestellt: die nördliche Hälfte des Überseequartiers in der HafenCity Hamburg. Nur ein Vorbote größerer Dinge.

Es gab einen Grund, warum das geplante Shopping-Center in Hamburgs HafenCity interessant geworden wäre: weil es kein Shopping-Center werden sollte. Als Hamburg 2005 einen Wettbewerb veranstaltete, wer mit dem Überseequartier das kommerzielle Zentrum der HafenCity gestalten dürfte, war zwar auch der unvermeidliche Center-Marktführer ECE dabei. Den Zuschlag bekam aber ein Verbund mit niederländischen Investoren, und die versprachen angelehnt an moderne niederländische Konzepte eine offene Straße zu bauen, an der sich auf nahezu klassische Weise Läden befinden. Allerdings nur nahezu, denn schon damals wurde mit 40.000 Quadratmetern Handelsfläche zuviel erlaubt, was sich besser in der gesamten HafenCity verteilt hätte, und selbst dann hätte die Hälfte gereicht. Aber ein Rest an Neugier blieb, wie diese offene Straße aussehe würde. Seitdem vergingen viele Jahre, in denen die ernüchternde Nordhälfte des Überseequartiers fertiggestellt wurde mit zuviel Büros an zu engen Straßenschluchten. Dann gab es Probleme beim Investor, und nach langen Verhandlungen schlug nun der geballte Kommerz zu: Weiterlesen