Schlagwort-Archive: Klimawandel

Fünf Jahre nach dem Pariser Abkommen: Drei Klimakrisenbücher kurz vorgestellt

Der fünfte Jahrestag des Pariser Klimaabkommens mit dem 2-Grad-und-besser-1,5-Grad-Ziel schafft eine Gelegenheit, sich damit zu beschäftigen, warum das alles so wichtig ist. Darum hier drei Buchtipps zur Klimakrise und ihren Folgen:


DIE DREI BÜCHER: Weiterlesen

Zur suburbanen Wirklichkeit

Häuschen Grafik

„In vielen Diskussionen zur Siedlungsentwicklung wird so argumentiert, als gäbe es noch ein sehr großes Zeitfenster, bevor der Klimawandel eintritt“, schreibt Wilfried Wang in einem unbarmherzig realistischen Beitrag für Marlowes: Die Debatten um „die europäische Stadt“ liefen an der Realität vorbei, schreibt er, und nennt als Beleg den Anteil an der Gesamtfläche von Metropolregionen, den die verdichtete „europäische“ Innenstadt hat – er liegt in Berlin, Rhein-Main und München grade mal bei etwa einem Prozent. In diesem dicht bewohnten städtischen Gebiet leben in Berlin und Hamburg grade mal ein Drittel der Einwohner, in Köln nur zwanzig Prozent. Wang illustriert das mit farbigen Karten zum Siedlungsbrei und erinnert an das hehre Ziel, den Flächenverbrauch von 56 auf 20 Hektar am Tag zu senken, während im wahren Leben jährlich 90.000 weitere Einfamilienhäuser neu gebaut werden.

Exkurs An dieser Stelle Weiterlesen

Der „Zehn-Punkte-Plan für flächensparendes Wohnen“ schließt eine Lücke – hier steht, welche, und warum der Plan trotzdem nicht auf diesem Bauverbot-Blog zu lesen ist

Einige Logos

Zusammenwohnen, Umbauen, Umziehen und die (soziale Wohnraum-)Vermittlung von Mietern sind einige der Instrumente für flächensparendes Wohnen aus dem Zehn-Punkte-Plan.

Vor drei Wochen veröffentlichten „Fridays for Future“ eine in ihrem Auftrag erstellte Studie des Wuppertal Instituts, wie das 1,5-Grad-Ziel für das Klima einzuhalten ist. Es handelt sich um die Suche nach den besten Lösungen für den dringend nötigen Wandel, und mithilfe von Modellrechnungen sucht die Studie Antworten für folgende Fragen: Wo (und wie) vermeiden wir am meisten Treibhausgase, bei Energie, beim Verkehr oder bei Gebäuden? Ein großer Beitrag wäre es, mehr alte Häuser umzubauen; dafür müsste man die Modernisierungsquote von ein Prozent auf vier Prozent vervierfachen und so effizienter mit Energie umgehen. Das ist wichtig, aber noch nicht alles, was wir bei Gebäuden tun können.

Es steht bereits in der Studie des Wuppertal Instituts, dass es neben der Energieeffizienz darauf ankommen wird, die bestehenden Häuser besser zu nutzen. Auch dafür gibt es Instrumente, und auch das kann dazu beitragen, das Klima zu retten: Darum erstellte nun eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen auf meine Initiative einen „Zehn-Punkte-Plan für flächensparendes Wohnen“. Diesen Plan gibt es jetzt auf meiner Webseite zu lesen.

Aber warum auf der Webseite, warum nicht hier? Schließlich Weiterlesen

Mit einem Youtoube-Video die Klimazerstörer zerstören

Vor ein paar Tagen sagte meine Tochter zu mir, es gebe da dieses Video eines Youtubers, das mich interessieren könnte – weil ich mich doch auch gegen die Klimazerstörung einsetze und mit den Alternativen zur Bauwut den klimaschädlichen Neubau überflüssig machen möchte. Also wollte ich nur mal kurz reinschauen, was Rezo sagt, und habe dann die vollen 55 Minuten angesehen: In einer wunderbaren Klarheit benennt er schonungslos die Versäumnisse von CDU und Co beim Klimaschutz, belegt es ausführlich mit Quellen, und wenn es auch hier und da ein jugendtypisches „fucking“ zu hören gibt, lässt es sich doch sehr gut anhören:

Inzwischen gibt es zahlreiche Kommentare und Artikel dazu, einige unbeholfene Reaktionen und einiges an dummen Entgegnungen, und ich habe mir verschiedene Faktenchecks durchgelesen, auch von konservativen Medien, und unter dem Strich gibt es vor allem zum Klimaschutz im Wesentlichen Zustimmung, beim Thema gesellschaftliche Gleichheit werden einige Fakten anders interpretiert (absolute oder relative Einkommensänderungen zum Beispiel), nur bei kleinen Details wird etwas korrigiert, und bei weiteren Themen stellen manche die Frage, inwiefern die CDU als Hauptverantwortliche genannt werden dürfe oder ob es nicht auch die SPD oder das System oder andere Staaten sein müssten. Für mich aber bleibt das Video vor allem zum Klimaschutz ein wichtiges und deutliches Zeichen, endlich zu handeln… und die richtige Wahlentscheidung zu treffen. Gehen Sie wählen. Geht wählen.

Ihr und Euer Daniel Fuhrhop

Wohnwünsche erfüllen und das Klima retten

Neubau in Stuttgart

Eine Alternative zu den Neubaumilliarden des Wohngipfels fragt danach, wo und wie Menschen wohnen

Der lange und verdächtig heiße Sommer war noch in guter Erinnerung, da präsentierte die Regierung beim Wohngipfel ein Milliardenprogramm für Neubau, das aber den Klimawandel beschleunigen wird. Dieser Widerspruch fiel auch den Politikern auf, weshalb sie in den Wohngipfel-Ergebnissen schrieben: „Bezahlbares Bauen und Wohnen, Energieeffizienz und Klimaschutz dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden“. Doch dieses Bekenntnis zum Klimaschutz blieb eine Phrase, denn der Wohngipfel bietet sonst nur Neubau, für den an die fünfzehn Milliarden Euro fließen (in Baukindergeld, sozialen Wohnungsbau und Sonderabschreibung), und der die Sommer noch heißer machen wird.
Die Milliarden sollen einen Bauboom auslösen, der jedoch das Klima zerstört: Es erfordert viel Energie, ein Haus zu bauen, und selbst sogenannte Energiesparhäuser sparen keine Energie, sie verbrauchen nur weniger Heizenergie als andere Häuser – sie neu zu bauen verbraucht aber oft mehr Energie, als sie in ihrer gesamten Lebensdauer von fünfzig und mehr Jahren an Heizenergie benötigen. Bauen schadet dem Klima, und obendrein verschwinden dadurch die grünen Flecken, die unsere Städte im Klimawandel kühlen.
Der „alternative Wohngipfel“ bot dazu Weiterlesen

Bauen & Klimawandel

Stadtrand

Ein Kurztext, ein Link und ein Radiointerview

Dürre, Hitze, Waldbrände, nun hat wohl jeder verstanden, dass wir mittendrin sind im Klimawandel – und tatsächlich wird über eine aktuelle Studie von Klimaforschern jetzt recht prominent berichtet: Ihr zufolge könnte selbst bei einer Erwärmung von weltweit „nur“ bis zu zwei Grad eine Kettenreaktion beginnen, indem zum Beispiel Permafrostböden auftauen und Eismassen in Grönland schmelzen, so dass sich das Klima recht drastisch weiter erwärmen würde und der Meeresspiegel um zehn oder gar sechzig Meter stiege; nachzulesen etwa in der Süddeutschen Zeitung.

Kaum hatte ich diese Zeilen geschrieben, klingelte das Telefon – Interviewanfrage von WDR 5 Quarks – Topthemen aus der Wissenschaft zu Bauen & Klimawandel. Hören Sie hier das Interview.

Bai allem Reden über Dürre und Hitze: Weiterlesen

Ostern: Zum aktuellen Stand der Schöpfung

Screenshot Film Rahmstorf

Klimaforscher Stefan Rahmstorf bei der Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen ( Screenshot, unten der Link).

Klimaforscher kämpfen »gegen Hass, Ignoranz und die eigene Verzweiflung«, schreibt das SZ-Magazin, und zitiert Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, der sagt, „wir erlebten wohl auch deswegen einen solchen Siegeszug der erneuerbaren Energien in Deutschland, weil die Menschen Angst haben, Angst vor realen Risiken, vor vernichtenden Wirbelstürmen wie Sandy und Katrina. Und als die Redakteure entgegnen, Angst sei doch ein schlechterer Motivator für Veränderungen als Visionen einer wünschenswerten Zukunft, antwortet die Klimaforscherin Alice Bows-Larkin: »Mag sein, aber wir sind Physiker. Wir nehmen ein Problem und brechen es herunter, um nach Möglichkeiten zu suchen, wie man damit umgeht. (…) Wir müssen erforschen, wie diese radikalen Visionen aussehen könnten, wie das Wirtschaftssystem beschaffen sein müsste, das den Menschen in fünfzig, in hundert Jahren ein gutes Leben ermöglicht. Es wird auf jeden Fall anders sein als das neoliberale Systeme heute.« „

Mit diesem Text beginnt auf Seite 65 im Buch „Willkommensstadt“ ein Abschnitt über den Stadtwandel in Zeiten des Klimawandels, der klarmacht, dass das 1,5-Grad-Ziel jetzt schon nicht mehr zu erreichen ist. Eigentlich dachte ich, bereits genug über den Klimawandel zu wissen, doch vor kurzem lud mich die Bundestagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen zum Kongress „Grüner Wirtschaften!“, und dort sprach der Klimaforscher Stefan Rahmstorf. Sein Vortrag war gespickt mit aktuellen Zahlen und Fakten, sachlich und informativ, aber in dieser Fülle bestürzend. Wer nicht dabei war – hier der Link zum Film (auf dem Kanal der Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen): Weiterlesen

Wahrheit beginnt zu zweit: Michael Kopatz

Für die Forderung nach einem Bauverbot gibt es wissenschaftliche Unterstützung – zumindest ein „Wohnbaumoratorium“ regt Michael Kopatz an, Wissenschaftler beim Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie: Wo die Bevölkerungszahl nicht steigt, würde dann nicht gebaut werden. Mit Bezug auf Städte wie Gelsenkirchen oder Recklinghausen sagt er: „Es kann doch eigentlich nicht sein, dass eine Bevölkerung, die ständig schrumpft, ständig neu baut.“ Über diese und andere radikale Schritte spricht Daniel Fuhrhop mit Michael Kopatz.


Als Download (Klick mit rechter Maustaste, je nach Browser „(Ziel/Link) Speichern unter“):
WB2 Kopatz

Wen das Gespräch interessiert hat, der liest vielleicht gern diesen Text zu „Weniger“ mit Eindrücken vom db-Suffizienzkongress im Frühjahr, auf dem auch Michael Kopatz vortrug.

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Wahrheit beginnt zu zweit: Harald Welzer

Auf der Suche nach der Wahrheit gegen das bisherige ständige Wachstum von Wirtschaft und Städten diskutiert Daniel Fuhrhop mit Harald Welzer. Der Soziologe beschäftigt sich mit der Stiftung futurzwei und mit Büchern wie „Selbst Denken“ mit der Frage, wie sich Menschen ändern können, um letztlich die Gesellschaft zu verändern.


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WB2 Welzer
Einige Buchtipps auf meiner persönlichen Webseite.
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Zum Einstieg: „Verbietet das Bauen“

Als Einstieg in diesen Blog schildere ich meinen Weg vom Architekturverleger zu der Einsicht, das Bauen zu verbieten.

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Das Bauen verbieten

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